Ein Tag in Brüssel

Letzte Woche Mittwoch war ich für einen Tag in der europäischen Hauptstadt Brüssel und war überrascht, wie schön die Stadt ist, nachdem ich zuvor überall gelesen habe, dass sie recht unattraktiv sein soll. Ein echter Pluspunkt ist sicherlich, der süße Waffelgeruch, der in der Altstadt stetig in der Luft liegt.

Nach unserer Ankunft in Brüssel, haben wir uns einer Free Walking Tour auf dem Grand Place, dem großen, historischen Marktplatz angeschlossen. Die barocken Häuser, mit ihren goldenen Ornamenten, machen diesen Platz zu einem der schönsten Europas.

 

 

Die Häuser in der Altstadt erinnerten mich abwechselnd an Paris und an kleine niederländische Städtchen.

 

Das süße Brüssel

Unser Guide von Bravo Tours, eine ältere Dame namens Danielle, wiederholte einige historische Fakten doppelt und dreifach und ließ dafür anderes Wissenswertes unter den Tisch fallen. Ihre Stärken sollten sich aber noch offenbaren: Entschlossen trat sie in die Süßwarengeschäfte und verlangte, dass unserer Gruppe Kostproben angeboten werden, was die LadenbesitzerInnen mit einem verkniffenen Lächeln dann auch taten. In diesem Zusammenhang besuchten wir unter anderen den Spekulatiusladen Maison Dandoy in dem wir Kekse probieren durften, die es bei uns eigentlich nur an Weihnachten gibt und die hier ein Vermögen kosten:

 

 

Überhaupt ist Brüssel kulinarisch gesehen ein Mekka für Naschkatzen. Im Zentrum reiht sich ein Pralinengeschäft mit edler belgischer Schokolade an das andere und die Schaufenster erinnern eher an exklusive Modeboutiquen als an Süßwarengeschäfte.

 

20160525_131956

 

Wer nicht 60 € für eine Schachtel Pralinen für die Lieben Zuhause mitbringen möchte, kann auch im Supermarkt ausgezeichnete belgische Schokolade für 3 € finden.

Außerdem gibt es natürlich an jeder Ecke belgische Waffeln, die traditionell nur mit Puderzucker gegessen werden, für TouristInnen aber auch reichlich mit allem was das Obstregal hergibt belegt sind. Dann noch Sahne und Schokoladensauce drauf- fertig ist die Kalorienbombe.

 

20160525_111807
Üppig belegte Waffeln

 

Manneken Pis- ein sympathisches Wahrzeichen

Auf unserer Tour besuchten wir natürlich auch das Wahrzeichen von Brüssel: den Manneken Pis aus dem Jahr 1619- oder zumindest die Kopie. Das Original wird im Maison du Roi verwahrt, nachdem die Statue mehrfach gestohlen wurde. Der pinkelnde Knabe ist viel kleiner als ich ihn mir vorgestellt habe. Damit er nicht einsam wird, wurde im Jahr 1987 ein weibliches Pendant, die Jeanneke Pis, eingeweiht:

 

 

Um den Manneken Pis reihen sich viele Mythen. So heißt es zum Beispiel, der Knabe habe die Lunte einer Bombe ausgepinkelt, die die Spanier in Brüssel gezündet haben sollen, woraufhin er zum Helden erkoren wurde. Danielle hat uns auch erzählt, dass einmal im Jahr Bier aus dem Brunnen fließt und alle Durstigen ihr Glas darunter halten dürfen. Also eigentlich ein sehr sympathisches Wahrzeichen.

 

20160525_120653
Zwei weitere berühmte Belgier: Tim und Struppi. Ihnen ist sogar ein eigener Laden in der Rue de la Colline 13 gewidmet.

 

Das hippe Brüssel

Etwas abseits des touristischen Trubels ist ein Besuch des Viertels um die Rue Antoine Dansaert sehr zu empfehlen. Hier gibt es viele nette, kleine Cafés und ausgefallene, individuelle Läden. Toll sind auch die Comicwände, die überall in der Stadt zu entdecken sind.

 

 

20160525_125357
Am Ende der Rue Antoine Dansaert gelangt man zum wunderschönen Place Sainte-Catherine

 

Im Herzen Europas

Natürlich habe ich auch das EU- Viertel aufgesucht. Laut Danielle sind die BeamtInnen der EU bei den EinwohnerInnen in Brüssel sehr unbeliebt. Obwohl das Wetter eigentlich viel zu schön war, haben wir das Parlamentarium besucht, das die Geschichte der Europäischen Union nachzeichnet und das mit einem 360 Grad Kino und vielen weiteren interaktiven Exponaten ausgestattet ist. Der Eintritt ist kostenlos.

 

20160525_160132

 

 

Und da so viel Rumlaufen hungrig macht, ging es danach durch den Parc Léopold hinter dem Europäischen Parlament zum Place Jourdan Plein, da mir von einer Freundin, die in Brüssel gelebt hat, hier eine Pommesbude empfohlen wurde. Die Pommes werden in Belgien doppelt frittiert, was sie besonders gut macht 🙂 Am Place Jourdan Plein darf man sich mit seiner Pommes in jede der anliegenden Kneipen setzen. Da das Wetter so schön war, setzen wir uns auf die Terrasse einer Kneipe am Platz und bestellten belgisches Kirschbier (Kriek) zu unseren Pommes.

 

 

Zum Abschluss unseres Brüsselbesuchs setzen wir uns in den Parc du Cinquantenaire und blickten auf den Arc de Triomphe von Brüssel.

 

20160525_175443
In Brüssel lacht man über das Brandenburger Tor

 

Ich muss sagen, dass sich ein Tagesausflug nach Brüssel wirklich lohnt, vor allem da Ryanair regelmäßig Hin-und Rückflüge für insgesamt 11 € ab Berlin anbietet. Sicherlich hätte man auch zwei, drei Tage in der europäischen Hauptstadt verbringen können und das Comic Museum sowie das Magritte Museum zu besuchen und die Kneipen auszuprobieren.

12 Kommentare zu „Ein Tag in Brüssel

  1. Jetzt, wo ich deinen Beitrag gelesen habe, habe ich richtig Lust bekommen mir auch einmal Brüssel anzusehen……. Wirklich toll verfasst.

    Gefällt 1 Person

  2. Ich war letzte Woche einen Tag unfreiwillig in Brüssel (Eurostarverspätung und dann noch Streik). Leider war ich zu müde um mich in der Stadt umzusehen, jetzt wo ich deinen Bericht gelesen habe finde ich das echt schade.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar