„Helsinki? Da ist es doch immer kalt und die Finnen bekommen den Mund nicht auf…und dann noch diese schreckliche Sprache! Also ich verstehe nicht, warum man dort seinen Urlaub verbringt!“
Ja solche und ähnliche Reaktionen seiner unverständigen Mitmenschen muss man sich des Öfteren anhören, wenn man wie ich eine große Liebe zu Finnland hegt. Wie bereits berichtet, habe ich bereits zwei Auslandsaufenthalte in Helsinki verbracht und möchte euch mit diesem Beitrag zeigen, dass es sich lohnt die Vorurteile gegenüber der finnischen Hauptstadt auf den Prüfstand zu stellen.
Dazu nehme ich den Hafen als Ausgangspunkt und hebe direkt Helsinkis größten Pluspunkt hervor: die Meerlage.
Direkt am Hafen gibt es einen Markt (Kauppatori) über den ich sehr gerne schlendere und auf dem man frischen Fisch kaufen oder finnische Spezialitäten an den Ständen probieren kann. Daneben findte man auch Souvenirs und traditionelle Haushaltsgegenstände.
Nur wenige Meter vom Markt entfernt befindet sich die alte Markthalle aus dem Jahr 1888, in der finnische Lebensmittel wie Lachs, Rentierschinken oder Elchwurst angeboten werden. Doch auch für VegetarierInnen bietet die finnische Küche einige Köstlichkeiten wie Karjalanpiirakka (Teigtasche), die mit Reis, Karotte oder Kartoffeln gefüllt sein können. Dazu wird traditionell gesalzene Eibutter gereicht. Ein schönes Mitbringsel aus der Markthalle ist zum Beispiel ein Glas Moltebeerenmarmelade oder finnische Lakritze.
An einem sonnigen Tag decke ich mich hier für ein Picknick ein und nehme am Hafen die nächste Fähre nach Suomenlinna. Die Fahrt dauert nur 15 Minuten und bietet einen wunderschönen Blick auf Helsinki. Die Festungsanlage Suomenlinna ist im 18. Jahrhundert entstanden und steht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Nach der Besichtigung der Anlage trinke ich gerne einen Kaffee im Café Vanille, das sich in einem rosa Holzhaus befindet. Mit seiner Terrasse und dem abgesprungenen Putz erinnert es mich an die Villa Kunterbunt.
Mit der Fähre geht es nach der kleinen Stärkung wieder zurück in die Innenstadt, um die Uspenski-Kathedrale zu besichtigen. Die Kathedrale wurde im russisch-byzantinischen Stil entworfen und ist eine orthodoxe Kirche. Da die Kirche erhöht liegt hat man eine super Aussicht über die Stadt und einen schönen Blick auf die nahe gelegene Tuomiokirkko.
Der Dom von Helsinki (Tuomiokirkko) gilt als Wahrzeichen der finnischen Hauptstadt und überragt, auf einer Anhöhe gelegen, den zentralen Senatsplatz. Die Kirche wurde von Carl Ludwig Engel im Jahr 1819 entworfen und 1852 fertiggestellt. Immer wenn ich den Dom sehe fühle ich mich richtig angekommen in Helsinki und ein bisschen zu Hause.
Auf der rechten Seite des Doms liegt das Hauptgebäude der Universität, wo ich ein halbes Jahr in meinem Erasmussemester studiert habe. Besonders in der Weihnachtszeit war es des Öfteren viel spannender aus dem Fenster zu schauen und das Treiben auf dem festlich beleuchteten Weihnachtsmarkt auf dem Senatsplatz zu beobachten als dem Unterricht zu folgen.
Ein weiterer Ort, den ich in meinem Erasmussemester oft aufsuchte ist das Kaisa-talo, die Universitätsbibliothek. Das Gebäude ist sowohl von außen als auch von innen ein architektonisches Highlight. Es wurde bei der Planung des Gebäudes jedoch nicht nur Wert auf ein ansprechendes Design gelegt, sondern es wurden auch die besten Voraussetzungen für eine gute Lernatmosphäre mit Schreibtischen, an denen Lampen angebracht sind und gemütlichen Lesesesseln geschaffen.
Über die Haupteinkaufsstraße Alexanterinkatu geht es weiter zum größten Kaufhaus in Helsinki: Stockmann. Dieses Traditionskaufhaus wurde 1930 fertiggestellt und hat seinen Charme vergangener Tage nicht verloren. Neben bekannten Luxusmarken gibt es auch eine riesige Delikatessenabteilung. Auch wenn alles viel zu teuer ist, macht es doch Spaß den Flair des Kaufhauses aufzusaugen und ein bisschen zu Träumen.
An einem verregneten Herbstnachmittag würde ich nun in mein Lieblingsmuseum in Helsinki gehen, das Kiasma Museum für zeitgenössische Kunst.
An einem schönen Sommertag jedoch würde ich an den Strand gehen. Ja ihr habt richtig gelesen 🙂 Im Sommer kann es auch in Finnland richtig schön warm werden und man sehnt sich nach einer Abkühlung. Die findet man am besten am Hietaniemi Strand.
Den Abend lasse ich dann schön ausklingen in der mbar oder in Navy Jerry´s, einer 50er/60er Jahre Bar, in der auch getanzt werden kann. Mein Lieblingsclub, Adams, hat leider geschlossen, aber auch im Roska kann man zun guter Musik tanzen. Roska heißt auf Deutsch Müll und beschreibt das zusammengewürfelte Dekor dieses Clubs sehr treffend. Die Preise sind studierendenfreundlich und die Atmosphäre ist einmalig.

Ich war leider nur einmal in Helsinki, und das vor (zu) vielen Jahren. Ich kann mich noch gut an den weißen Dom und an die Lage der Stadt am Wasser erinnern, und fand es dort wunderschön. Danke! Tanja
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Liebe Tanja, danke für deinen Kommentar. Helsinki ist wirklich wunderschön und obwohl ich nun schon einige Städte besucht habe, immer noch meine Lieblingsstadt. Liebe Grüße 🙂
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Ich liebe Helsinki und hoffe bald mal wieder vorbeischauen zu können… der DIY Skatepark Suvilahti ist sicher schon ordentliich gewachsen 😉
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Ah davon habe ich schön gehört, aber ich habe es noch nicht hingeschafft…selbst in so einer verhältnismäßig kleinen Stadt gibt es noch viel zu entdecken 🙂
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