48 Stunden Guide Stockholm: Tag 1

In Stockholm könnte man definitiv auch mehr als 2 Tage verbringen- ich war für ein Praktikum von Oktober-Dezember 2015 für 2 Monate in der schwedischen Hauptstadt und habe immer noch nicht alle Museen besucht, die ich gerne gesehen hätte und habe auch nicht alle Inseln erkundet. Dennoch ist das hier kein 60 Tage Guide geworden, da ich euch nur die Highlights vorstellen möchte 🙂

Einen Tag in Schweden beginnt man am besten mit einer Zimtschnecke, oder Kanelbulle, wie die Leckerei in Schweden heißt- und die besten gibt es in der Bäckerei Valhallabagariet, die ich euch bereits in meinem Stockholm Café Guide vorgestellt habe.

 

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Überall Deutsche…

Nach dem verspeisen der Zimtschnecke bietet es sich an den historischen Kern der schwedischen Hauptstadt zu erkunden: Gamla Stan. Einige der schmalen Gassen tragen noch heute die Namen deutscher Hansekaufleute, so auch die schmalste Gasse: Mårten Trotzigs Gränd, die ein beliebtes Fotomotiv aller TouristInnen ist. Auch die orangenen und gelben Kaufmannshäuser haben großes Postkartenmotiv-Potenzial. Leider sind in den süßen Häusern oftmals Touriläden untergebracht, wovon man sich allerdings nicht ablenken lassen sollte und den Blick weiter nach oben schweifen lässt.

 

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Allen geschichtlich interessierten empfehle ich an einer Free Walking Tour teilzunehmen. Mit der Old Town Tour auf Englisch kommt ihr an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten in der Altstadt vorbei und erhaltet interessante Hintergrundinformationen. Wie bei Free Walking Tours üblich, bezahlt ihr den Guides so viel ihr wollt/könnt oder für angemessen befindet.

 

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Eines der Highlights der Tour ist das Königliche Schloss (Kungliga Slottet) an dessen Südseite der Schlosshof liegt, auf dem die Wachablösung stattfindet. An dieser könnt ihr teilnehmen, checkt dazu am besten vorher um wie viel Uhr sie abgehalten wird, da die Zeiten sich je nach Jahreszeit ändern.

Nach der Free Walking Tour führt ein kurzer Spaziergang über die Brücke in den Stadtteil Kungsholmen. In Kungsholmen steht das Wahrzeichen Stockholms: das Stadshuset (das Rathaus) mit seinen zwei Innenhöfen. In einem dieser Innenhöfe, dem Blauen Saal, wird jährlich am 10. Dezember der Empfang für die Nobelpreisträger ausgerichtet. Der 106 Meter hohe Turm des Stadshuset wird von drei Kronen, dem Reichswappen geschmückt.

 

 

Vor dem Stadshuset hat man einen wundervollen Ausblick auf das Meer und das Stadtpanorama, den wir auf unserem Weg zum Kulturhuset am Sergels Torg genießen können.

 

Zum Mittagessen freut sich der schmale Geldbeutel über eine Einkehr bei Nooshi, dem asiatischen Restaurant im Kulturhuset. Zwischen 11:00 und 15:00 Uhr wird hier ein solides, asiatisches Buffet aufgebaut, das neben Sushi und verschiedenen Nudel- und Reisgerichten auch Getränke, Kaffee und Dessert enthält- und das für unschlagbare 99 SEK (ca. 10,70 €).

 

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Beim Heraustreten aus dem Kulturhuset findet man sich auf dem Sergelstorg wieder, der tatsächlich keine Schönheit ist. Hier gibt es viele Läden und auch ein großes Shoppingcenter mit den üblichen westlichen Geschäften.

Am Nachmittag empfiehlt sich ein Besuch des Vasamuseums auf der Insel Djurgården. Dieses Museum wurde um das im Jahr 1628 gesunkene Kriegsschiff „Vasa“ herum gebaut. Im Jahr 1961 wurden die ersten Teile des Schiffes geborgen und heute kann es in all seiner Pracht und vollen Größe bewundert werden. Dazu werden kostenlose Führungen angeboten, die spannende Hintergrundinformationen über das Schiff und das Leben in der damaligen Zeit geben.

 

Eine Zeitreise für 120 Kronen

Statt den Nachmittag im Museum zu verbringen, kann man das sich ebenfalls auf Djurgården befindliche Freilichtmuseum Skansen besuchen. Hier erlebt man eine kleine Zeitreise und kann über 150 Häuser und Bauernhöfe aus verschiedenen Epochen betreten, die aus ganz Schweden abgebaut und auf Skansen wieder aufgebaut wurden. Es gibt die Möglichkeit den HandwerkerInnen bei ihrer Arbeit zuzusehen und den BäckerInnen in die Backstube zu schauen. In der Bäckerei gibt es zudem unglaublich gute, typisch schwedische Backwaren zu kaufen.

Skansen ist im Sommer bestimmt ein Highlight, ich war allerdings zur Weihnachtszeit in Stockholm und muss sagen, dass sich gerade auch in dieser Zeit ein Besuch des Freilichtmuseums lohnt. Es gibt einen Weihnachtsmarkt, auf dem Kunsthandwerk verkauft wird und traditionelle Erbsensuppe gegessen werden kann. Außerdem gibt es kleine Weihnachtskonzerte, zum Beispiel im BürgerInnenhaus und der Park ist schön geschmückt.

 

 

Im zu Skansen gehörenden Tierpark halten allerdings einige Tiere Winterschlaf zu dieser Zeit.

 

Das junge Stockholm

Zum Abendessen mit Freunden bin ich am liebsten in die Kungsgatan 25 auf den Indoor Foodmarket K25 gegangen. Dabei handelt es sich um eine große Halle mit Industriecharme, in der sich verschiedene Restaurants niedergelassen haben. Am Wochenende legt ein DJ auf und das junge Stockholm trifft sich bevor es die Bars bevölkert hier, um gemeinsam zu essen. Von vegetarischen Burgern, über Sushi, mexikanischen und griechischen Essen gibt es hier wirklich alles was das Herz begehrt- und die meisten Restaurants sind nicht teuer.

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Gut gestärkt geht es weiter nach Södermalm, um ein zwei Bars auszutesten. Besonders günstig und trotzdem nett ist die Bar „Bara Enkelt“ in der Skånegatan 79. Hier kostet das große Bier nur 30 SEK, also circa 3,20 €. Nur zu lange kann man in Stockholm nicht um die Häuser ziehen, diese Bar schließt beispielsweise bereits um 1:00 Uhr.

Im zweiten Teil meines 48 Stunden Guide Stockholm besuchen wir den hippen Szenekiez Södermalm und gehen ein bisschen shoppen, also bleibt dabei 🙂

 

 

 

15 Kommentare zu „48 Stunden Guide Stockholm: Tag 1

  1. Ein wirklich schöner Beitrag, mein Flieger nach Stockholm geht nächste Woche Samstag & deine Tipps und Bilder haben meine Vorfreude definitiv gesteigert 🙂
    Wie hast du denn ein Praktikum in Schweden bekommen? Ich habe gehört, dass es nicht ganz leicht ist weil dort eine Bezahlung von Praktikanten verpflichtend ist 🙂
    Liebe Grüße 🙂

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  2. Hallo Zugvogelmädchen,
    das sieht so toll aus und ich bin so neidisch 😉 Ich hatte vor einigen Jahren die Chance, Stockholm zu besuchen und hab sie dann doch vertreichen lassen. Jetzt bereue ich das sehr… Vielleicht schaffe ich’s doch noch mal dahin. Danke für den Beitrag und die erinnerung an die schwedische Hauptstadt.
    Viele Grüße
    Maria

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  3. Die meisten Namen der Viertel und Straßen kenne ich aus den Kriminalromanen von Sjöwall/Wahlöö, aber gesehen habe ich sie noch nie. Danke für den Eindruck, Stockholm scheint eine Reise wert zu sein. Ich bin gespannt auf den zweiten Teil.
    Ich habe mal gehört, daß Schweden im Vergleich sehr teuer sein soll – kannst Du das bestätigen? Oder gilt das nur für den Alkohol? Obwohl, 3.20 für ein großes Bier zahlt man hier ja auch …

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    1. Schweden ist definitiv sehr teuer…die Lebensmittelpreise, besonders für Grundnahrungsmittel wie Brot und Käse liegen weit über den deutschen Preisen und auch Alkohol ist um einiges teurer. Normalerweise bezahlt man eher um die 6 € für ein Bier in einer Bar. Im zweiten Teil begeben wir uns nach Södermalm, an die Schauplätze der Stieg Larsson Trilogie.

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